Die Realität der Schüler oder auch: warum die Schule nicht mein Traumort ist
Die Vorteile der Schule überwiegen meiner Meinung nach nicht die Nachteile.
Aber man muss wohl dorthin. Wenn ich zur Schule fahre, ist es kalt, neblig, nass, unangenehm. Im Halbschlaf komme ich im Unterricht an. Mit den Aufgaben, Tests, Referaten und Klausuren im Nacken fahre ich nach Hause. Die Pausen sind zu kurz zum Entspannen, zu kurz, um sich mit Freunden auszutauschen. Wenn sich dann der gesamte Pausenhof in Bewegung setzt und die Schülermassen in das Schulgebäude pilgern, weiß man, jetzt geht es in stickige Klassenräume mit Zigarettenrauch und Schweißgeruch. Der Lehrer kommt in die Klasse, beginnt die Tische auseinander zu ziehen und Papierbögen auszuteilen. Ich starre auf das Aufgabenblatt. Meine Hände werden schwitzig, beginnen zu zittern und ich habe nichts mehr im Kopf. Die vereinzelten Geräusche dringen wie durch Watte in meinen Kopf ein.
Blackout.
Dann werden auch schon wieder alle Blätter eingesammelt und der Schulalltag geht weiter. Warum nur gehe ich fünf Mal pro Woche in dieses Gebäude?
Unter der Woche fiebere ich dem Wochenende entgegen. Ich lebe geradezu von Wochenende zu Wochenende, von Ferien zu Ferien. Wenn ich dann mal frei habe, wenn ich nichts für die Schule zu schaffen habe, dann vermisse ich die Routine, die Ordnung und den Kontakt zu meinen Freunden.
Aber vielleicht ist genau die Routine das Positive an der Schule?
Laura Viehöfer