Ewiger Aufbau


Weit erstreckt sich die Fläche vor mir. Allen Bemühungen, die Natur zu beugen, entgegen, schossen einzelne Sträucher aus dem Boden. Nur ein durchwachsener eiserner Zaun trennt mich von diesem Ort. Von diesem Ort, der da so unberührt liegt. Ruhig stehen die Bagger da und verleihen ihm in seiner Öde aus Kies etwas Farbe. Ein paar Stangen ragen aus einigen Betonblöcken, ein Kunstwerk, welches viel Spielraum für Interpretationen lässt. Die herzhaft zerrissenen Plakate am Zaun stellen sicher, dass man nicht einmal ahnen kann, wie es hier einmal aussehen soll. Seit langem schon liegt dieser Ort da wie ein stiller See. Ein Ort, den nichts trifft, ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist. Ein Ort, an dem alles immer noch am rechten Platz steht, ein Ort, an dem die Welt noch in Ordnung ist.

Milan Kuttner